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Forschungssteckbrief: Rechtswissenschaften

Ist Klimawandel ein ethisches Problem, das sich der Lösung durch rechtliche Maßnahmen entzieht?

Titel:

Ist Klimawandel ein ethisches Problem, das sich der Lösung durch rechtliche Maßnahmen entzieht?

 (DFG-Projekt)

Projektlaufzeit:

01.09.2009 – 31.07.2010

Schlagworte:

Umweltrecht/ Tugend/ Konstruktivismus/ Internationale Beziehungen/ Staatliches Handeln/ Rationalität

Fachgebiete und Arbeitsrichtung:

Rechtswissenschaften / Umweltrecht

Forschungsanliegen in einem Satz

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage inwiefern zur Lösung des Klimaproblems eine Änderung staatlichen wie auch privaten Verhaltens nicht, wie bisher versucht, auf der Basis von rechtlichem Zwang, sondern motiviert durch ethische Konzepte wie die Tugend herbeigeführt werden kann und muss.


Hintergrund

Die Verhandlungen auf der 15. Konferenz der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen in Kopenhagen im Dezember 2009 brachten lediglich den Copenhagen Accord hervor, ein rechtlich nicht verbindliches politisches Papier. Da der Fahrplan von Bali 2007 vorgesehen hatte, dass in Kopenhagen eine rechtlich verbindliche Nachfolgeregelung für das Kyoto-Protokoll, welches 2012 ausläuft, getroffen werden sollte, wird die Konferenz unter Klimaschützern vielfach als gescheitert gesehen.
Es drängt sich jedoch die Frage auf, ob das Recht und seine Mechanismen am Ende überhaupt der richtige Weg sind, um den Problemen, die mit dem Klimawandel einhergehen, entgegenzutreten und diese zu lösen. Auch Yvo de Boer, Generalsekretär des UN-Klimasekretariats,  als Antwort auf die Frage, wie der Klimakatastrophe am besten zu begegnen sei, sagte, es handele sich um ein „ethisches Problem“. Somit stellt sich die Frage, ob nicht die Menschen, die das Klimaproblem kreiert haben, auch zu dessen Lösung berufen sind und nicht einfach eine Antwort „von oben“, also von den Spezialisten, erwarten dürfen.

Ziele

Ziel ist es, Erklärungsansätze für die Sackgasse, in der die Vertragsstaatenkonferenz in Kopenhagen (COP 15) gelandet zu sein scheint, aufzuzeigen und gleichzeitig den Weg nach vorn zu skizzieren. Hierbei soll der Versuch unternommen werden verschiedenstes disziplinäres Denken in Lösungen zum Klimawandel zu integrieren, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen.

Publikationen

  • Junker, Kirk W., "Can States Behave Virtuously and Not Just Legally When Faced with Climate Change?" in The Philosophy of the Environment: Nature and Crucial Environmental Issues in the 21st Century, K. Boudouris, ed. (forthcoming, 2010)
  • “Can the Law Facilitate a Finance Shift from Mitigation to Adaptation?” KölnerSchrift zum Wirtschaftsrecht, 02.10 (2010), 141-144
  • “The Hidden Values in the Law of Global Emissions Trading,” in Values and Justice in the Global Era, vol. I, K. Boudouris, ed. (Athens: Ionia Press) 2007, pp. 91-107
  • “Ethical Emissions Trading and the Law,” 13 University of Baltimore Journal of Environmental Law 149 (2006)
  • “Climate Change at the Edges of Legal Rationality,” Athens Institute for Education and Research, to be presented July 20, 2010
  • “Fight, Freeze or Flight? State Reactions to Crises in Biological Diversity and Climate Change,” San Marcos University Faculty of Law, Lima, Peru, May 26, 2010
  • “Cultural Diversity and Climate Change,” Huaraz University, Huaraz, Peru, May 22, 2010
  • Kann „Recht“ eine Verschiebung der Finanzierung von Abschwächung zur Anpassung voran treiben? Jagiellonen University Faculty of Law graduate seminar, Krakow, Poland, April 9, 2010  
  • “The Failure of Emissions Trading to Reduce Overall Carbon Loading,” Bharati Vidyapeeth University, Institute of Environment Education and Research, Pune, India, February 9, 2010   
  • “Applying the MARKAL Carbon Planning Model to Local Communities,” Bharati Vidyapeeth University, Institute of Environment Education and Research, Pune, India, February 8, 2010