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Forschungssteckbrief: Diversität / Humanwissenschaften

cedis - Erforschung der gesellschaftlichen Vielfalt 

Titel:

cedis - Center for Diversity Studies

Projektlaufzeit:

seit 2006

Schlagworte:

Migration, Diversität, Vielfalt, Interkulturalität,
 

Forschungsanliegen in einem Satz

Alltagspragmatische Erforschung von Diversität in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten


Hintergrund

Ausgangspunkt ist die Beobachtung der zunehmenden Bedeutung von Diversität in den unterschiedlichsten gesellschaftlichen und kulturellen Kontexten. Ein wichtiger Impuls ist dabei die sich in der Postmoderne abzeichnende, zunehmende Mobilität, Migration und damit die Diversifizierung aller Lebensbereiche. Damit verbunden ist die Erfahrung, dass gesellschaftliches Zusammenleben unter den Bedingungen einer globalisierten Weltgesellschaft neue Spielräume gewinnt. Praxisfelder wie Bildungssystem, Arbeitsmarkt, sozialer Sektor, städtischer Raum, Kulturproduktion und Zivilgesellschaft sehen sich mit historisch entwickelten und heute massiv zunehmenden Heterogenisierungsprozessen konfrontiert, die nicht länger als eine weitere Form von Differenz abgetan werden können.

Der Umgang mit Vielfalt gehört zu den gegenwärtig wichtigsten Herausforderungen im gesellschaftlichen Zusammenleben, wie beispielsweise die aktuellen Auseinandersetzungen um "neue" religiöse Trends, Vervielfältigung von Alltagssprachen, Lebensstilen, Disability, sexuellen Einstellungen usw. belegen. Entscheidend beim Konzept von cedis ist, dass Diversität als das Potential der Postmoderne verstanden wird. Bei der Analyse diversity-relevanter Themen begibt man sich in ein Spannungsfeld zwischen Homogenitätsmustern, die Differenz zur Ausgrenzung instrumentalisieren, und Heterogenitätskonzepten, bei denen Differenz  nicht mehr ausgegrenzt, sondern als Möglichkeit einbezogen wird.

Ziel

cedis verfolgt das Ziel, die unterschiedlichen disziplinären Diskurse zu vernetzen, sie weiter zu entwickeln und sie dann inter- bzw. transdisziplinär zu überschreiten. In der damit präzisen, umfassenden und weiter gehenden gesellschafts- und kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung werden die vielfältigen Erscheinungsformen von Diversität untersucht und Instrumente des konstruktiven Umgangs mit diesem Phänomen entwickelt. Neben der Vernetzung in der Forschung ist ein weiteres Ziel von cedis, die Analyse “diversity”-relevanter Entwicklungen gesellschaftlich und kulturwissenschaftlich zu intensivieren. Daneben gilt es, die Ergebnisse aus diesen Arbeiten für die hier involvierten Studiengänge (Fach- und Erziehungswissenschaft im Lehramt, Studiengänge der Erziehungswissenschaft wie das Zusatzstudium Interkulturelle Bildung) zu kommunizieren und zu multiplizieren.

Mitglieder

http://www.hf.uni-koeln.de/35261
 

Kooperationspartner

Dewey Center
Forschungstelle für interkulturelle Studien (FiSt)
Internationale Forschungsstelle Disabillity Studies (iDiS)
Centrum für Alternsstudien (CEfAS)
»school is open« BildungsRaum Projekt (sio)
 

Projekte

  • Cristina Allemann-Ghionda: "Management von Interkulturalität und Transkulturalität bei Individuen und in Institutionen - international vergleichend"
  • Wolf-Dietrich Bukow: "Evaluation des Rucksackprojektes an den Kölner Grundschulen" - "Kompetenzen europäischer Stadtquartiere im Umgang mit Diversität" - "Lifelong Learning Program 2007-2013 Leonardo da Vinci"
  • Elke Kleinau: "Genealogie der Differenz - ‚Geschlecht‘"
  • Hartmut Meyer Wolters: "Altern ist anders - Alter(n) in einer alternden Gesellschaft"
  • Kersten Reich: http://www.hf.uni-koeln.de/30541
  • Hans-Joachim Roth : "Evaluation des Rucksack-Programms an Kölner Kindertagesstätten und Grundschulen" "BLK-Modellversuchsprogramm „Förderung von Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ (FÖRMIG)" - "Wissenschaftliche Begleitung des Schulversuchs 'Bilinguale Grundschule' in Hamburg" - "Wissenschaftliche Begleitung der zweisprachigen sorbisch-deutschen Grundschulen in Sachsen" - "‚Die beste aller Welten‘ – Planspiel zur politischen Bildung bei bildungsbenachteiligten Jugendlichen mit Migrationshintergrund"
  • Anne Waldschmidt: "Genealogie der Differenz, Macht der Distinktion, Modi der Normalisierung - Facetten der Diversität im Dispositiv der Behinderung"