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Zugriff auf generative KI Systeme

Der sichere und (rechts-)konforme Zugang zu generativen KI-Systemen und Modellen ist ein wichtiger Aspekt im Kontext von Lehren und Lernen, zumal dieser erforderlich ist, um sich proaktiv mit der Technologie auseinanderzusetzen.

Insgesamt gibt es Tausende von generativen KI-Systemen und Modellen. Neben bekannten kommerziellen, wie z. B. ChatGPT (Plus) von OpenAI oder Midjourney, gibt es auch nicht-kommerzielle, offene Systeme und Modelle. Diese werden zunehmend besser und stellen zwischenzeitlich für viele Einsatzzwecke echte Alternativen dar.

Die Entscheidung, welche Systeme und Modelle angeschafft und verwendet werden sollen, hängt von den Anwendungsfällen, aber auch von der Leistung, Benutzer*innenfreundlichkeit, Verfügbarkeit und Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit, Sicherheit, den Kosten und der Verbreitung des Systems oder Modells ab. Darüber hinaus müssen ethische, rechtliche und moralische Implikationen berücksichtigt werden.

So könnte beispielsweise das kommerzielle ChatGPT (Plus), oder die API, von OpenAI angesichts der weiten Verbreitung und Marktdominanz, Leistung und Benutzer*innenfreundlichkeit eine geeignete Wahl sein. Aufgrund des unzureichenden Datenschutzes ist es jedoch weiterhin höchst problematisch, ChatGPT (Plus) in Lehr-Lernkontexten, insbesondere für Lernende, verfügbar zu machen. Außerdem ist die Frage nach geeigneten Lizenzmodellen immer noch ein ungeklärtes Thema. Darüber hinaus sollte man die positiven und negativen Auswirkungen der Wahl einer kommerziellen und de facto monopolistischen Lösung gegenüber z. B. Open-Source-Alternativen bedenken.

Wenn die Entscheidung getroffen wird, kommerzielle Systeme wie ChatGPT (Plus) verfügbar zu machen, gibt es im Kern drei Möglichkeiten:

  1. Die Nutzung von individuellen Lizenzen und damit die Verlagerung großer Teile der Verantwortung an die Nutzenden (d. h. an die Lernenden und Lehrenden). Dies kann eine sinnvolle Option sein, wenn z. B. den Lernenden das System lediglich vorgeführt werden soll oder diese nur mit bereitgestelltem Output des Modells arbeiten sollen.
  2. Der Erwerb von Organisations- bzw. Campuslizenzen direkt von den Anbieter*innen (z. B. Google, Microsoft, OpenAI). In vielen Fällen ist dies immer noch nicht einfach bzw. möglich, da sowohl mit Blick auf die Lizenzierungsmodellen als auch auf die rechtlichen Grundlagen (z. B. DSGVO) weiterhin viele Fragen ungeklärt sind.
  3. Das Nutzen von Drittanbieterdiensten wie z. B. fobizz Klassenräume oder DieSchulApp, die einen datenschutzkonformen Zugang zu den Systemen bieten.

Da Open-Source-Systeme und Modelle immer leistungsfähiger werden, entwickeln sich diese schnell zu einer praktikablen, sicheren und (rechts-)konformen Alternative für Bildungskontexte. Viele aktuelle Systeme und Modelle können sogar lokal ohne Internetzugang verwendet werden (z. B. mit GPT4All).

Auch wenn die offenen Systeme und Modell noch nicht in jeder Hinsicht an die Leistung ihrer kommerziellen Gegenstücke heranreichen (z. B. auch mit Blick auf Plugins und Agenten), sind sie in hohem Maße nutzbar: Es gibt weniger Lizenz- und Kostenprobleme und die Risiken für den Datenschutz können auf ein absolutes Minimum reduziert werden.

Aktuell empfehlenswerte offene KI-Systeme und Modelle

Aktuell (Stand: Juli 2023) lassen sich die folgenden frei verfügbaren KI-Systeme und Modelle empfehlen.

  • GPT4All unterstützt viele Modelle, lässt sich lokal installieren und stellt eine Alternative zu ChatGPT und Bard dar. Eine aktuelle Modellempfehlungen ist z. B. GPT4All 13B snoozy, welches mit GPT4All genutzt werden kann.
  • Open Assistant ist ein vielversprechendes Projekt, welches versucht, eine offene Alternative zu ChatGPT und Bard aufzubauen. Eine Besonderheit besteht darin, dass Nutzer*innen selbst und maximal transparent beim Training der Modelle mitarbeiten können.
  • Stable Diffusion ist ein offenes Text-zu-Bild-Modell, welches als Alternative zu OpenAIs DALL·E 2 oder Midjourney genutzt werden kann. Das Modell kann mithilfe verschiedener Tools (z. B. mit Easy Diffusion) lokal genutzt werden. Alternativ steht das Modell auch auf z. B. auf Hugging Face zur Verfügung.

Lokal genutzte Modelle haben den Vorteil, dass Sie ohne Internet auskommen und verhindert werden kann, dass Daten abfließen. Es kann dennoch, z. B. bei leistungsschwacher Hardware, sinnvoll sein, auf Webdienste zurückzugreifen.

Eine hervorragende Quelle für offene Modelle, die auch direkt im Browser getestet werden können, ist das oben genannte Hugging Face. Ein spannendes Beispiel ist OpenChat, eine mächtige Alternative zu ChatGPT (GPT 3.5), die per Hugging Face direkt im Browser getestet werden kann.