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Nicht warten - starten! Digitalgründer in Köln werden

Zuerst die, naja, nicht ganz so gute Nachricht: Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung vom Mai 2017 haben gerade einmal 6,6 Prozent der Deutschen über schnelle Glasfaserleitungen Anschluss ans World Wide Web (Quelle: Golem.de). Zum Vergleich: in Estland sind es bereits 73, in Schweden 56 Prozent und in Spanien 53 Prozent. Im Europa-Vergleich belegt Deutschland damit einen Abstiegsplatz. Jetzt die gute Nachricht: Ein großer Teil der bereits verfügbaren Glasfaserkabel befindet sich in der sogenannten ABCD-Region, also rund um die rheinischen Großstädte Aachen, Bonn, Köln und Düsseldorf. Die Metropolregion Köln bietet als stärkster Wirtschafts-, Startup- und Hochschulstandort in Nordrhein-Westfalen ohnehin ideale Voraussetzungen für eine Voreiterstellung in Sachen Digitalisierung. Rund 110.000 Studierende, 850 Startups, 15 Gründerzentren, zahlreiche engagierte Investoren sowie richtungsweisende Veranstaltungen und effektive Netzwerke machen die sogenannte Cologne Bay zu einem hochspannenden Ökosystem für zukunftsorientierte Entwicklungen.

Von Larissa Mélotte | Digital Hub Cologne


Foto: Sebastian Züger

Digitale Hubs als Leuchttürme der Start-up Kultur NRWs


2016 wurden vom Land Nordrhein-Westfalen sogenannte Digital Hubs gegründet. Der Kölner Hub ist einer von insgesamt sechs Initiativen, die unter anderem dem Mittelstand digital Beine machen sollen. Bei Veranstaltungsreihen wie dem „Business Mixer“ oder dem „Coffee Club Cologne“ bringt der Hub innovative Startups und etablierte Unternehmen an einen Tisch und sucht nach praktischen Ansatzpunkten, wie beide Seiten voneinander profitieren können. „Die einen haben das Kapital, die anderen die Ideen, doch bisher weiß kaum einer vom anderen“, erklärt Geschäftsführer Mathias Härchen. „Wir sorgen dafür, dass sie ins Gespräch kommen – und idealerweise auch ins Geschäft.“


Der Digital Hub Cologne und seine Gesellschafter von IHK Köln, Stadt Köln und Uni Köln. Foto: Sebastian Züger

Uni Köln gründet mit


Als exzellente Partner und Initiatoren stehen dem Digital Hub Cologne die Universität zu Köln, die IHK Köln und die Stadt Köln zur Seite. Im engen Austausch mit Verbänden, Politik und weiteren gesellschaftsrelevanten Gruppen richtet der Hub seine Aktivitäten insbesondere auf die traditionell starken Mittelstandsunternehmen im Großraum Köln aus. Beispielhaft für diesen Ansatz stehen der Digital Readiness Check, mit dem Unternehmen den Grad ihrer Digitalisierung fundiert überprüfen können, und die Community-Plattform Cologne Bay, die im Oktober 2017 launchen und Startups der Region als Plattform für Präsentation und Vernetzung dienen wird. Mittendrin: die Universität zu Köln. Kanzler Dr. Michael Stückradt möchte die Uni noch stärker in der Gründerszene etablieren: „Wir führen Gespräche über die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Entrepreneurship, um den Gründergeist noch stärker in der Lehre zu verankern“, sagt er. „Mit unserer Personalstrategie wollen wir in den nächsten Jahren gezielt Ausgründungen aus der Uni fördern.“
 

Heute schlagen nicht mehr die Großen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen. Wir müssen schneller und beweglicher werden.

Andreas Pinkwart, Wirtschafts- und Digitalminister

Der Digital Hub im Kölner MediaPark. Foto: MediaPark Köln Entwicklungsgesellschaft mbH

Neue Werte für nachhaltige Zukunftsfähigkeit

Neben der Vernetzung von Startups und Unternehmen betreibt der Digital Hub Cologne die engere Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sowie von internationalen Partnern und regionalen Innovatoren. „Uns geht es vor allem darum, die Digitale Wirtschaft langfristig zu stärken und zukunftssicher zu machen“, sagt Härchen. „Wir wollen einen nachhaltigen Transfer in allen Bereichen anstoßen, um neue Werte zu schaffen, von denen die Wirtschaft dauerhaft profitiert.“