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UNESCO Welterbe – globale, nationale und lokale Perspektiven in Theorie und Praxis. Erschließung eines Berufsfeldes für KulturwissenschaftlerInnen

Projektverantwortlich

Prof. Dr. Stephan Köhn 

Beteiligung

Japanologie, Ethnologie, Sprachen und Kulturen der islamischen Welt, Afrikanistik, und Ägyptologie (PhilF); Interkulturelle Kommunikation und Bildung (HumF)

Projektlaufzeit

10/2015 bis 09/2017 (4 Semester)

Kurzbeschreibung

Interdisziplinäres Arbeiten wird an Universitäten oftmals angestrebt, jedoch selten so in die Praxis umgesetzt, wie es den TeilnehmerInnen der Forschungsklasse-Welterbe ermöglicht wird. 20 Studierende erhalten im Verlauf eines Studienjahres die einmalige Chance, über den eigenen fachspezifischen Tellerrand hinaus zu schauen, um mit sozialwissenschaftlichen, ethnographischen und kulturwissenschaftlichen Theorien und Methoden ein selbst entwickeltes Forschungsprojekt während einer kurzen explorativen Forschungsphase an UNESCO-Welterbestätten weltweit in die Tat umzusetzen. Für die Forschungsphase erhalten die TeilnehmerInnen einen Reisekostenzuschuss, um ihnen den obligatorischen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Sowohl bei der Vor- als auch bei der Nachbereitung werden die TeilnehmerInnen intensiv betreut, weshalb Vorkenntnisse in den Bereichen der Datenerhebung und -auswertung keine Voraussetzung für die Zulassung zur Forschungsklasse sind. Dadurch wird einer großen und diversen Gruppe von Studierenden die Teilnahme an der Forschungsklasse ermöglicht. Die Forschungsergebnisse werden nach einer professionellen Aufbereitung auf der projekteigenen Homepage veröffentlicht und können ebenfalls als Grundlage für Abschlussarbeiten genutzt werden. Während einer abschließenden, öffentlichen und universitätsweiten Veranstaltung haben die TeilnehmerInnen zudem die Gelegenheit, ihre Projekte sowohl einem akademischen als auch einem fachfremden Publikum zu präsentieren.

Projektfortschritt

2015

Im Rahmen eines wöchentlich stattfindenden Einführungsseminars wurde den Studierenden ein Einblick in das weite Feld der Heritage Studies ermöglicht. In Verbindung mit dem Workshop zum Thema „Projektplanung und Methoden“ konnten die TeilnehmerInnen bereits eine erste Forschungsfrage für den Kölner Raum und Umgebung entwickeln, um einen Testlauf zu starten, bevor das eigentliche Forschungsvorhaben zwischen Februar und April 2016 im Ausland in die Tat umgesetzt werden soll. Außerdem wurden:

  • die beiden Expertenworkshops zu den Themen „Projektmanagement“ und „Besucherevaluation“ durchgeführt, bei denen die TeilnehmerInnen wertvolle Tipps aus der Praxis von zwei erfahrenen Kulturwissenschaftlerinnen erhielten,
  • eine Homepage erstellt, auf der sowohl aktuelle Informationen als auch Berichte zu Veranstaltungen zu finden sind,
  • iPads und externe Mikrofone als technische Hilfsmittel für die Forschungsphasen angeschafft.

2016

Sommersemester

Die Studierenden haben Ende Januar ihre Projektskizzen im Seminar vorgestellt und kurz darauf in den Semesterferien mit ihren explorativen Forschungsphasen im Ausland begonnen. Im Sommersemester stand das Auswerten der im Feld gesammelten Daten sowie das Schreiben des Forschungsberichts im Mittelpunkt. Auch haben einige TeilnehmerInnen die Chance genutzt, mit unserer Spezialistin für audiovisuelle Medien das AV-Material zu bearbeiten. 

Die Projekthomepage ist inzwischen ein Webprojekt mit der Adresse welterbe.uni-koeln.de geworden. Das geplante Herzstück der Webseite – eine interaktive Weltkarte, mithilfe derer der Besucher zwischen den Einzelprojekten navigieren kann – konnte ebenfalls erfolgreich umgesetzt werden. Da sich das Erstellen der Homepage und der Weltkarte als kostengünstiger als geplant erwies, konnte zur Bearbeitung audiovisueller Medien ein MacBook Pro mit entsprechender professioneller Bearbeitungssoftware angeschafft werden. Ausgerüstet mit dieser Hard- und Software wurden nicht nur AV Materialien der Studierenden bearbeitet, sondern ebenfalls von den Mitarbeiterinnen ein eigener Imagefilm konzipiert und produziert (siehe Video am Anfang des Berichts).

Am letzten Wochenende der vorlesungsfreien Zeit, stellten die TeilnehmerInnen der Forschungsklasse im Rahmen eines zweitägigen, öffentlichen Symposiums ihre Projekte in Form wissenschaftlicher Vorträge vor. Das Symposium bot den Studierenden die Möglichkeit, sich im wissenschaftlichen Vortragen vor größerem Publikum zu beweisen. Das Symposium war gut besucht und kann aufgrund der Qualität der Beiträge als äußerst erfolgreich bewertet werden. Die vielschichtigen Kenntnisse, die alle TeilnehmerInnen im Verlauf der zweisemestrigen Forschungsklasse gewonnen haben, wurden abschließend mit einem entsprechenden Zertifikat bescheinigt. 

Wintersemester 2016/17

Für den zweiten Jahrgang wurde ein neues Auswahlverfahren eingeführt. Interessierte Studierende konnten sich bis zum 28. Oktober 2016 mit einem Motivationsschreiben bewerben. Das Konzept des Einführungskurses in die Heritage Studies wurde überarbeitet. Hier wird sich nun stärker auf das Kulturmanagement am Beispiel der UNESCO konzentriert. Auch die Expertenworkshops orientieren sich in diesem Semester verstärkt an der Struktur und den Aufgaben dieser Organisation. Ziel ist es, den Studierenden eine differenziertere Grundlage zur Findung eines Forschungsthemas zu bieten, um u.a. die Rolle der UNESCO kritischer hinterfragen zu können.

Planung 2017

2017 wird der zweite Jahrgang der Forschungsklasse bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der einzelnen Forschungsvorhaben unterstützt. Wie auch im Vorjahr sollen die Teilnehmer_innen Anfang 2017 ihre explorativen Forschungsphasen durchführen und die Ergebnisse im Sommersemester unter fachkundiger Anleitung aufbereiten. Das abschließende Symposium wird am 28. und 29.07.17 im Vortragssaal des Japanischen Kulturinstituts stattfinden.

Außerdem ist für den Zeitraum vom 01. bis zum 23.09.17 eine Ausstellung in den Räumen der Tenri Japanisch-Deutschen Kulturwerkstatt geplant, während der die Projekte der Studierenden einem großen und teils fachfremden Publikum präsentiert werden.