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TP 2: Lerntechniken und effektives Zeitmanagement für Studierende der Rechtswissenschaft

Das Teilprojekt 2 befasst sich mit dem Thema „Selbstlernkompetenzen“. Anknüpfend an das Teilprojekt 1 wird zunächst kurz geklärt, was effektives Lernen aus lernpsychologischer und neurodidaktischer Sicht eigentlich ausmacht. Verschiedene Lerntechniken (wie z.B. die SQ3R-Lesemethode, das Mindmapping etc.) werden mit den so gewonnen Erkenntnissen abgeglichen und auf ihre Tauglichkeit speziell für das juristische Lernen untersucht.

Anschließend wird der Frage nachgegangen, wie die einzelnen Techniken den Studierenden am besten vermittelt werden können, mit welchen Schwierigkeiten gemeinhin zu rechnen ist und welche Möglichkeiten zu ihrer Bewältigung bestehen. Hierbei wird vor allem auf die Erfahrungen zurückgegriffen, die der Leiter des Projekts, WissMit. Mahdad MIR DJAWADI, als Dozent der nunmehr seit einigen Semestern an der Fakultät angebotenen Lerntechnikveranstaltung hat gewinnen können. Insoweit dient das Projekt auch dem Zweck, diese Erfahrungen festzuhalten, wissenschaftlich zu bewerten und als Basis zur Entwicklung allgemeiner Grundsätze für erfolgreiche Lerntechnikveranstaltungen zu nutzen.

Projektfortschritt in 2014

Im Sommersemester 2014 wurde darüber hinaus der Fokus auch auf die Erforschung der typischen Vor- und Nachteile verschiedener Formate von Lerntechnikveranstaltungen gelegt. Dazu wurde die sonst semesterwöchentlich stattfindende Lerntechnikveranstaltung in Form eines Blockseminars angeboten. Dieses fand in vierzehntägigem Abstand an zwei Samstagen Ende April/Anfang Mai 2014 jeweils mit einem Umfang von 8 SWS statt. Das Format Blockveranstaltung bietet sich vor allem zur intensiven Beschäftigung mit als besonders wichtig anzusehenden Lerntechniken an, die in einer wöchentlichen Vorlesung von 90 Minuten in dieser Form nicht möglich ist. Die Erfahrungen mit dem neuen Format waren durchweg positiv, so dass im WS 2014/2015 ein weiteres Blockseminar mit einem verfeinerten didaktischen Konzept abgehalten werden wird.

Ausblick:
Langfristiges Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer Taxonomie für die verschiedenen Formate von Lerntechnikveranstaltungen.

Nicht zuletzt nimmt das Projekt das Thema Selbstlernkompetenzen zum Anlass, sich mit der übergeordneten Frage nach der idealen Synthese von „guter Lehre“ (seitens der Dozenten) und „richtigem Lernen“ (seitens der Studierenden) an Massenuniversitäten zu beschäftigen. Hierzu wurde bereits ein dogmatisches Grundkonzept ausgearbeitet, das in enger Verzahnung mit Teilprojekt 3 weiterentwickelt und praktisch umgesetzt werden soll.

Das Konzept sieht den Einsatz spezieller eLearning-Methoden (sog. inverted classroom) vor, mit denen die Selbstlernkompetenzen der Studierenden und der Aufbau profunder, durabler Wissensstrukturen gefördert werden sollen. Inhaltlich geht es darum, die Erarbeitung abstrakter juristischer Lerninhalte zu einem großen Teil aus der Vorlesung auszuklammern und unter Bereitstellung didaktisch aufbereiteter Lernmaterialien dem Selbststudium der Studenten zu überlassen, um auf diese Weise einerseits den Dozenten zu entlasten und den Studenten andererseits ihre Eigenverantwortung für den Studienerfolg vor Augen zu führen.

Die Vorlesung zielt in dem Konzept hauptsächlich auf die Schulung juristischer Fertigkeiten und Problemlösekompetenzen hin. Dies geschieht vor allem dadurch, dass die Studenten gemeinsam das zuvor selbstständig erarbeitete Wissen unter Anleitung des Dozenten zur Lösung komplexerer Fälle nutzen und so das juristische Denken und Argumentieren exemplarisch einüben.

Prof. Dr. Burkhard Schöbener/Wiss. Mit Mahdad Mir Djawadi