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Flipping University - Hochschulentwicklung im Horizont digitaler Medienkulturen

Projektverantwortlich:

Prof. Dr. Torsten Meyer (HumF)

Projektlaufzeit

10/2017 bis 09/2019 (4 Semester)

Kurzbeschreibung

Das Projekt Flipping University widmet sich ausgehend vom Prinzip des „Flipped Classroom“ der Hochschulentwicklung im Horizont der grundsätzlich veränderten Medienkulturen des 21. Jahrhunderts. Angesiedelt am Institut für Kunst & Kunsttheorie und seiner in der Lehre kooperierenden Partner-Institutionen soll das Pilotprojekt helfen, eine neue, dem veränderten Umgang mit Wissen im 21. Jahrhundert entsprechende Lehr- und Lernkultur zu etablieren.

Dabei versteht sich Flipping University als Vernetzungs- und Integrationsprojekt, das innerhalb eines 2-jährigen Prozesses auf verschiedenen Ebenen der universitären Organisation kooperative Strukturen der beteiligten Institute und Arbeitsbereiche entwickeln, zusammenführen, ergänzen und nachhaltig etablieren wird. Flipping University orientiert sich hierbei an Erfahrungen der Delegationsreise Digitales Studium an die US-amerikanische und kanadische Westküste (UBC, SFU, Stanford, Berkeley, U-LCA).

Aufbau und Organisation des Projektes
Die Projektorganisation umfasst sechs eigenständige Arbeitsbereiche, die in einem konzentrierten Verfahren auf drei wesentlichen, sich zum Teil überlagernden Aktionsfeldern aktiv werden. Die drei übergeordneten Aktionsfelder lassen sich unterteilen in: die „Flipped Classrooms“, die „Learning Spaces“ und das „Community Building“.

Aktionsfeld 1: Flipped Classrooms
Das Aktionsfeld „Flipped Classrooms“ bezieht sich zum einen auf die veränderte Produktion und Distribution von Lehr- und Lernmaterialien und zum anderen auf den individualisierbaren Umgang der Studierenden mit diesen Materialien im Rahmen avancierter Portfolio- und Studienprojektarbeit. Dem Aktionsfeld werden die Arbeitsbereiche „Educational Ressources“, sowie „Portfolio Learning“ zugeordnet.

Der Projektbereich „Educational Ressources“ kümmert sich im Rahmen des Projektes darum, die schon bestehenden offenen Lehr- und Lernmaterialien weiterzuentwickeln und auf einer gemeinsamen Plattform zu vernetzen. Die bestehenden Ressourcen wie Methods of Art (QVM-Projekt 2013), Whats Next? (on/offline Reader) und mbr_monthly (Lecture Recording) werden den Studierenden einfacher zugänglich gemacht und in eine gemeinsame Plattform integriert. Zudem findet die Produktion sogenannter „Theory Espressi“ statt. Die kurzen prägnanten Videos dienen sowohl als Teaser für Fachinhalte und Seminar-Projekte, sowie als veranstaltungsübergreifende knowledge-bits.

Zu den Aufgaben des zweiten Projektbereichs „Portfolio Learning“ gehört die Entwicklung einer ePortfolio-Farm. Diese dient der individuellen Sammlung und Verknüpfung von Educational Ressources, sowie der privaten und öffentlichen Portfolioarbeit in den verschiedenen studiengangsübergreifenden Modulen. Zudem wird ein First Aid Kit Portfolio entwickelt, welches den Studierenden der Portfoliomodule eine gezielte Beratung, sowie Ansprechpartner*innen zur Seite stellt.

Aktionsfeld 2: Learning Spaces
Das zweite Aktionsfeld, „Learning Spaces“, reagiert auf die veränderten medienkulturellen Selbstverständnisse und entwirft neue Konzepte für die intelligente Verknüpfung der physischen und virtuellen universitären Räume, sowie für die gesamten Infrastruktur-Designs. Nach vielfachen (z.T. in früheren QVM-Projekten erworbenen) Erfahrungen mit der Gestaltung von fachspezifischen Bildungsräumen steht nun ein „Überschwappen“ dieser neuen Ansätze aus den Seminarräumen auf die Third Places (Oldenburg 1991) im Fokus. Das Aktionsfeld wird in die zwei Projektbereiche „Infrastructure Design“ und „Maker Spaces“ unterteilt, (die zu großen Teilen ineinander verschränkt sind.)

Der Bereich „Infrastructure Design“ beschäftigt sich mit der Gestaltung von Infrastrukturen in den Third Places zwischen Hörsaal und häuslichem Arbeitsplatz in den Fluren, Cafés, Ausstellungs- und Aufenthaltsräumen der Universität. Zudem steht unter dem Ausdruck des „Display University Life“ die Entwicklung eines Display-Systems für fachspezifische Veranstaltungen und Educational Ressources im Fokus. (Koop. Netzwerk Medien und D8)

Der zweite Teilbereich „Maker Spaces“ ergänzt den ersten Bereich um die Weiterentwicklung der Konzepte für die fachspezifischen Bildungsräume und Maker Spaces bzgl. Der Vernetzung mit den Third Spaces. Zudem sollen Konzepte wie „Bring your own Devices“ die Weiterentwicklung der die Nutzung studentischer Geräte in den fachspezifischen Bildungsräumen und Maker Spaces verstärkt fokussieren.

Aktionsfeld 3: Community Building
Das letzte große Aktionsfeld, das „Community Building“ beschäftigt sich, unter anderem im Anschluss an das abgeschlossene QVM-Projekt Arts Education in Transition – AEiT mit der Vernetzung der Fachcommunity inner- und außerhalb der Universität. Dabei wird sich vor allem auf digitale Netzwerke und Alumni-Arbeit bezogen, sowie auf die Studierenden-Generation der Digital Natives gesetzt.

Zum einen unterteilt sich das Aktionsfeld in den Projektbereich „Display University Life“, welcher sich mit der Redaktion und Produktion von Content für das o.g. fachspezifische Kiosk-Info-System (Kooperation Netzwerk Medien und D8) zur Bindung und Entwicklung der Fachcommunity innerhalb der Universität (z.B. Theory Espressos) auseinandersetzt.

Zum anderen setzt sich das Aktionsfeld aus dem Projektbereich „Networking beyond“ zusammen. Dieser Bereich sieht die Punkte Alumni Arts Education, Saloon Arts Education und Workbook Arts Education vor. Also sowohl den Aufbau professionsspezifischer Alumni-Netzwerke, sowohl auf digitaler als auch regionaler Ebene, den Ausbau des Lecture Programs und die Vernetzung mit Schulen und externen Kultur- und Bildungseinrichtungen, sowie eine offene Sammlung von Good Practice Projekten Ästhetischer Bildung.
 

Projektfortschritt

2019 // Abschluss und Verstetigung

  • Institutsweite Einführung der ‘agorá’ zur Portfolioarbeit
  • Umsetzung des neuen Institutsblogs
  • Etablierung des Konzepts zur Pflege der neuen Kommunikationskanäle
  • Vorproduktion der verschiedenen Formate der Educational Resources
  • Verstetigung der Alumniarbeit im Networking beyond
  • Überarbeitung und Fertigstellung des Freiarbeitsraums und der Sitzgelegenheit im B-Block
  • Aufhängung der Displays im A-Block
  • Diskussion und Kommunikation der Projektergebnisse in Institut, Fachgruppe und Fakultät
  • Abschlussbericht

2019 // Etablierung und Evaluation
Damit die einzelnen Projektbereiche auch nach der Laufzeit des Projektes in der
Lehre und Kommunikation des Instituts wirken, wurden Strategien zur Etablierung
der Projektteile erarbeitet und entwickelt. Dazu gehört auch eine erste Evaluation
und anschließende Modifikation einzelner Maßnahmen, sowie die Vorbereitung einer
langfristigen Verstetigung.

  • Befragung der Nutzer*innen der ‘agorá’ und Weiterentwicklung derPortfolioplattform auf Grundlage des Feedbacks
  • Ausweitung des Networking beyond-Netzwerks und die Einführung neuer Formate für Alumni
  • Entwicklung der Formate ‘Toolkit’ und ‘Schaufenster’ für die Educational Resources
  • Produktion weiterer ‘THEORY ESPRESSO’ und ‘Info Bite’
  • Realisierung der Navigationshilfe mit online ‘Werkstättenlandkarte’, neuen Türschildern und -folien
  • Aus- und Umbau des MBR und LAB und Verfolgung des MakerSpaces-Konzepts
  • Entwurf einer langfristigen Kommunikationsstrategie und Pflege der neuen Kommunikationskanälen
  • Entwicklung des neuen Institutsblogs und Einarbeitung der Educational Resources und Darstellung der Lehre

2018 // Implementierung und Realisierung
Im Jahr 2018 wurden die einzelnen Projektbereiche weitestgehend umgesetzt und
realisiert. Im Vordergrund standen hierbei sowohl technische, als auch strukturelle
Herausforderungen, die z.B. durch eine Verschärfung der Brandschutzauflagen
entstanden und Modifikationen der bisherigen Konzepte erforderten. Veränderte und
neue Kommunikationsabläufe und -möglichkeiten zwischen den beteiligten Instituten
und den Studierenden wurden entwickelt und befinden sich in der Implementierung.

  • Plakatteaser zum Projekt am Institut für Kunst & Kunsttheorie
  • Produktion der ersten ‚THEORY ESPRESSO‘, ‚Info Bite‘ und Semesterthema-Teaser
  • Einführung des neuen Newsletters des Instituts für Kunst & Kunsttheorie
  • Vernetzungstreffen des #NetworkingBeyond
  • Entwurf und Einführung einer ‚corporate identity‘
  • Implementierung der Social Media-Präsens des Instituts für Kunst & Kunsttheorie und Weiterentwicklung bestehender Kommunikationskanäle
  • Konzeption eines ‚Kiosk-Info-Systems‘ // Content-Manager
  • Entwurf und Teilrealisierung möglicher Umbauten in den Werkstätten und Erstellung einer ‚Werkstättenlandkarte‘ // Erarbeitung eines Konzepts zu den‚Third Places‘ und Wegen an der Universität
  • Modifizierung des ‚Display‘-Konzepts aufgrund struktureller Einschränkungen
  • Beta-Test der Portfolio-Farm („agorá“) in Seminaren der beteiligten Institute
  • Realisierung des FirstAidKit für die Portfolio-Arbeit am Institut

2017 // Projektstart und -konzeption
Im Wintersemester 2017/2018 stand die Konzeption und der Anstoß des Projektes im Vordergrund. Neben dem Etablieren der verschiedenen Arbeitsbereiche ging es vor allem um die Entwicklung konkreter Konzepte in allen 6 Projektbereichen. Unter anderem wurde die Entwicklung der technischen Grundlagen für die Displays und die Portfolio-Farm angestoßen, sowie eine damit verbundene Vernetzung der schon bestehenden Educational Ressources. In drei großen Kick-off-Terminen fand ein Austausch der verschiedenen Arbeitsbereiche und die Vorbereitung des öffentlichen Kick-offs statt, der im Sommersemester 2018 geplant ist. Das Projekt wird inzwischen für Studierende über eine Plakataktion angeteastert, in Vorbereitung auf eine größere öffentliche Wahrnehmbarkeit des Projektes im Sommersemester.

  • Die bereits bestehenden Plattformen für Lehr- und Lernmaterialien wurden in Hinblick auf ihre Nutzbarkeit, Zugänglichkeit und Anwendungsfreundlichkeit hin überprüft, verbessert sowie organisch miteinander vernetzt und weiterentwickelt
  • Produktion und Strukturierung des Videomaterials für die ‚Educational Ressources‘
  • Intensivierung der Portfolioarbeit und Einrichten einer Portfolio-Sprechstunde
  • Schaffung der Grundlage für die geplante Portfolio-Farm
  • Analyse bisheriger Kommunikationskanäle
  • Konzeption veränderte Kommunikations- und Interaktionswege an den Instituten
  • Planung neuer Werkstätten, Studios und Labore für künstlerische Projekte und Forschungsvorhaben
  • Evaluation der Alumni-Arbeit an anderen Universitäten
  • Weiterentwicklung der Lehrveranstaltung ‚Saloon Arts Education‘ als Raum für außer- und inneruniversitären Austausch
  • Entwurf eines Alumni+Studierenden-Festivals, welches im Rahmen der Ausstellung SUBLIMA stattfinden kann/soll