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Foto: Wikicommons A.T. Mueller (Bergen) | Udo Haake/Köln Tourismus GmbH

 

Mit Fisch und Flöns zum internationalen Master!

Interview mit Alumnus Christian Kukwa

Nach seinem Studium an der WiSo-Fakultät hat unser Alumnus Christian Kukwa eine abwechslungsreiche und vielfältige Karrierelaufbahn eingeschlagen. Wir haben ihn über seine Zeit an der WiSo-Fakultät und seine Erfahrungen nach seinem Abschluss in Betriebswirtschaftslehre (CEMS MIM Programm) im März 2007 befragt. Außerdem gibt Herr Kukwa unseren Studierenden wertvolle Hinweise.

Das Interview führte Ayla Wisselinck für die WiSo-Fakultät.



Herr Kukwa, warum haben Sie sich dazu entschieden, Betriebswirtschaftslehre in Köln zu studieren?

Die Universität zu Köln den herausragenden Ruf, unter den besten Universitäten für Volkswirtschaftslehre und BWL in Deutschland zu sein. Und Köln ist natürlich eine großartige Stadt für Studenten, die viel zu bieten hat: meinen Lieblings-Fußballverein, den 1. FC Köln, Kölner Karneval, Vater Rhein, Flöns und so vieles mehr…

Warum haben Sie sich dafür entschieden, sich für das Programm CEMS MIM zu bewerben? 

Ich war schon immer am internationalen Austausch interessiert. Schon zu Beginn meiner Studienzeit wusste ich, dass ich für einige Zeit in Ländern studieren möchte, die ich noch nicht besucht habe. Deshalb habe ich mein erstes Auslandssemester im Rahmen von PIM in Prag, Tschechische Republik, studiert. An der University of Economics habe ich Roberto, meinen damaligen Mitbewohner und inzwischen einer meiner  besten Freunde, kennengelernt. Er sprach äußerst leidenschaftlich über CEMS. Den Gedanken, sich für das Programm zu bewerben, hatte ich auch schon davor, jedoch gab er mir den endgültigen Anstoß. Daher habe ich mich noch von Prag aus für das Programm beworben, um in Norwegen neue Lebenserfahrungen zu sammeln. Meine Bewerbung wurde für das folgende Jahr akzeptiert. 

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  • Das Gebäude der WiSo Fakultät auf dem Campus der Uni Köln. Foto: Dustin Preick
  • Das Foyer der WiSo Fakultät, wo Studierende zwischen Vorlesungen verweilen. Foto: Lisa Beller
  • Lernen von Profs im Seminarraum der WiSo Fakultät. Foto: Lisa Beller

Welchen Rat haben Sie für Studierende, die überlegen, ein Auslandssemester zu machen?

Just do it! Ich glaube, dass die Universität zu Köln eine großartige Universität ist, aber um den eigenen Horizont zu erweitern, ist es unabdingbar Zeit im Ausland zu verbringen. Reisen bietet zahlreiche Eindrücke. Das Studieren und Leben in einer fremden Kultur bietet lebensverändernde Erfahrungen, langanhaltende Freundschaften und möglicherweise Impulse für das eigene Leben.

Christian went to Bergen for a stay during his CEMS MIM.Photo: Wikicommons Gert A.T. Mueller

Was ist Ihre schönste Erinnerung oder Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Norweger sind überaus freundlich, warmherzig und gastfreundlich. Sie sind vielleicht die zuverlässigsten und ehrlichsten Menschen auf der Welt mit einem hohen Maß an Gleichberechtigung, Unabhängigkeit und Ungezwungenheit. Außerdem zeigen sie stark ausgeprägten Nationalstolz, schätzen Traditionen und sind auch verrückt nach Sport und Leben im Freien. Letzteres hat mich maßgeblich beeinflusst und mich in einen wahren lebenslänglichen Outdoor-Liebhaber verwandelt.

Die Skyline von Bergen. Foto: Wikicommens Martin 253
Alumni der WiSo Fakultät auf der Uniwiese. Foto: Lisa Beller

Auf welche Weise hat die Ausbildung an der WiSo-Fakultät Ihre weiteren Karriereentscheidungen beeinflusst? 

Meine Zeit beim Organisationsforum Wirtschaftskongress (OFW), die Arbeit am Lehrstuhl von Prof. Koppelmann und meine Zeit als Vorstand des PIM & CEMS Club haben mich mit Freundschaften sowie mit erstaunlichen Kontakten, die einen wesentlichen Einfluss auf meine Karriereentscheidungen hatten, ausgestattet. Bei weitem gilt mein größter Dank dem Zentrum für internationale Beziehungen (ZIB WiSo), da sie mir den Einstieg zu den wirklichen lebensverändernden Erfahrungen in Prag, Bergen und auch in Köln geboten haben. Beispielsweise hat das ZIB mir bei meinen vorherigen Arbeitgeber A.T. Kearney vorgestellt, welcher den größten Einfluss auf meinen zukünftigen Karriereweg hatte. 

Sie arbeiten zurzeit als Senior Investment Manager. Können Sie einen typischen Arbeitstag beschreiben?

Im Bereich Private Equity ist kein Tag wie der andere und eine tägliche Routine gibt es nicht. Als opportunistischer Investor, untersuchen wir alle Industrien und daher spricht man an einem Tag möglicherweise mit jemandem von einer Media-Agentur, einem Fashion-Retailer und einem klassischen Maschinenbauer. Ein Investment Professional bei H.I.G. deckt die komplette Wertschöpfungskette des PE-Geschäfts vom Anbahnen neuer Deals bis zum Kauf eines Unternehmens und dem anschließenden Portfolio Management ab. So bin ich z.B. für das Wachstum eines Unternehmens verantwortlich und auch für die Austrittsprozess nach 5-8 Jahren. Meine Tage sind dadurch so unterschiedlich, interessant und herausfordernd, dass ich mit Recht sagen kann, dass das mein Traumjob ist.

Wie erreichen Sie Ihre Work-Life-Balance?

Ich würde es eher Life-Balance nennen, da die Arbeit ein Teil des Lebens ist und sie Spaß machen muss, um ein ausgeglichenes Leben zu erreichen. Freunde und Sport sind das Wichtigste, um die Ausgewogenheit zu behalten. Neben Triathlon als Einzelsportart erhöht ein guter Teamsport und der ständige Austausch mit Freunden die Leistung gewaltig. Daher verbinde ich meistens Freundschaft mit Sport, da zusammen Laufen oder Trainieren immer mehr Spaß macht. 

Welchen Rat würden Sie als Alumnus den heutigen WiSo-Studierenden geben?

Love it, leave it or change it: Wenn du mit dem Status Quo nicht glücklich bist, dann ändere ihn solange, bis du dauerhaft zufrieden bist und liebst, was du tust, oder verlasse die Situation. Ich habe mich niemals mit einem unzufriedenen Gemütszustand für lange Zeit abgefunden und habe dafür gesorgt, dass ein unerträglicher Status Quo solange verändert wird, bis es sich wieder richtig anfühlt. Das heißt zum Beispiel, während der Zeit an der Universität einen Kurs letztendlich abzubrechen, der mir nicht gefiel. Oder während eines Arbeitseinsatzes bedeutete dies, dass ich mit meinem Vorgesetzten sprach, um mein Arbeitsumfeld zu verbessern. Das soll nicht heißen, dass man immer sofort aufgeben soll, da das Durchhaltevermögen eine wichtige Fähigkeit ist und manchmal muss man auch durch ein Tal von Tränen gehen, um die Sonne wieder sehen zu können -so lange diese dann heller scheint als vorher.

Dieses Interview wurde ursprünglich auf Englisch geführt und ins Deutsche übersetzt.

Foto: HIG Capital

Über Christian Kukwa

Christian Kukwa ist Senior Investment Managr bei H.I.G. Capital, eine weltweit führende Private-Equity Investmentfirma. Vor seiner Beschäftigung bei H.I.G., war Herr Kukwa verantwortlich für Strategie, Unternehmensentwicklung und Akquisitionen bei einem führenden, im Private Equity Besitz befindlichen Glasfaser-Unternehmen. Davor war er bei A.T. Kearney tätig, wo er Unternehmen in den Bereichen Wachstumsstrategien, Transformation und Operational Excellence beraten hat. Christian Kukwa hat ein Diplom für Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und erhielt den CEMS Master in International Managementvon der NHH in Bergen, Norwegen. 

Die Langversion des Interviews finden Sie hier.