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Foto: Jens Willebrand

“Die Dichte von erstklassigen Forschungseinrichtungen in Köln und im Rheinland ist einzigartig!”

Wenn es einen  Zug gäbe, der die Forschungs-Hotspots Aachen, Bonn, Köln und Jülich miteinander verbinden würde, müsste  man diesen “Exzellenz-Zug” nennen.  

Alle diese Forschungsorte können schnell und unkompliziert innerhalb einer halben Stunde von Köln aus mit dem Nahverkehr erreicht werden. Das Gebiet wird auch die ABC/Jülich-Region genannt (entsprechend der ersten Buchstaben der Städtenamen), dessen Dichte an wichtigen Universitäten, Forschungszentren und -Clustern einzigartig ist.

Exzellente außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die Max Planck Institute, die Helmholtz Forschungszentren, die Institute von Leibniz Gemeinschaft oder Fraunhofer Gesellschaft in und um Köln herum arbeiten in enger Kooperation mit den regionalen Universitäten wie der RWTH Aachen und den Universitäten Köln, Bonn und Düsseldorf. Dieses enge Netzwerk bietet hervorragende Forschungsmöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.  Köln nutzt die Synergien in der Forschung und hat die Research Alliance Cologne (RAC) ins Leben gerufen. RAC ist ein Zusammenschluss von außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Universität zu Köln, die gemeinsam Angebote für die Attraktivität des Forschungsstandorts Köln schaffen. Neben einer gemeinsamen Strategie,  setzt die Allianz auf gemeinsame Projekte, öffnet Labore und Einrichtungen für alle jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die gemeinschaftlich genutzt werden und bietet zukunftsorientierte Studiengänge im Postgraduierten-Bereich an. Bei Doktorarbeiten, die zusammen mit einem außeruniversitären Forschungsinstitut geschrieben werden, wird der Doktortitel von den kooperierenden Universitäten verliehen und meist arbeiten ProfessorInnen an beiden Institutionen, der Universität und der außeruniversitären Forschungseinrichtung, wie z.B. dem Max Planck Institut für Stoffwechselforschung in Köln.

 

Fadi promoviert am Forschungszentrum Jülich Foto: Privat

Viele DoktorandInnen aus aller Welt von außeruniversitären Forschungseinrichtungen haben diesen Sommer am Grillfest für internationale DoktorandInnen an der Universität teilgenommen. „Für junge internationale WissenschaftlerInnen ist es einzigartig, in Deutschland an einem Forschungsinstitut wie dem MPI und einer Universität wie der Kölner Uni gleichzeitig zu forschen“, sagt Fadi, der seinen Master am MPI für Stoffwechselforschung in Kooperation mit der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der Uni Köln gemacht hat und nun seine Doktorarbeit am Forschungszentrum Jülich schreibt. „Ich kam 2010 aus Syrien und habe es nicht bereut. Nachdem ich zunächst einen Deutschkurs absolviert hatte, habe ich bei McDonald’s und der Deutschen Post gejobbt, um mir mein Studium in Köln zu finanzieren.  Während des Studiums hatte ich das Glück, von meinem Professor einen Job im Institut für Radiochemie und molekulare Bildgebung an der medizinischen Fakultät angeboten zu bekommen, um meine täglichen Ausgaben zu decken. Mein Professor an der Uni Köln ist zeitgleich Forscher am Forschungszentrum Jülich, was für junge Forscher ein echter Gewinn ist. Als ich meinen Master-Abschluss absolviert hatte, fragte er mich, ob ich unter seiner Betreuung ein Doktorandenstudium am Institut für Neurowissenschaften und Medizin in Nuklearchemie in Jülich aufnehmen wolle.“ 

Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns und das CECAD Forschungsgebäude der Universität zu Köln auf einem Campus | Foto: Patric Fouad

Es gibt gleich mehrere MPIs für diverse Forschungsgebiete in und um Köln herum. „Bevor ich nach Köln kam, wusste ich nicht, dass es mehrere Institute gibt. Ich dachte, es gäbe nur DAS Max Planck Institut!“, sagt Gabriel. Das amerikanische Talent des Sanford Burnham Medical Research Institute in Kalifornien ist zurzeit an der Uni Köln für sein Doktorat eingeschrieben, die Forschung betreibt er in den Laboren des MPI für Alternsforschung. Das MPI ist auf dem Campus der Kölner Uni untergebracht und arbeitet eng mit dem Exzellenz-Cluster CECAD in der Alternsforschung zusammen. „Köln ist ein internationales Epizentrum für Alternsforschung und ich bin sehr dankbar, hier meinen Doktor zu machen“. Auf die Frage was Gabriel an seine Forschungsgruppe ausmacht, antwortet er mit einem verschmitzten Lächeln: „ Die deutsche Hyper-Effizienz beeindruckt mich jeden Tag aufs Neue. Mein Ziel ist es, während meines Aufenthalts hier auch so hyper-effizient zu werden.“

Spitzenforschung bei CECAD. Interdisziplinär werden die Ursachen für altersassoziierte Erkrankungen erforscht.
Führend in der Alternsforschung: Universität zu Köln | Foto: Patric Fouad

Felix von der Universität Amsterdam arbeitet zurzeit als Praktikant in der gleichen Forschungsgruppe des MPI. „ Ich mache ein siebenmonatiges Praktikum am MPI für Alternsforschung im Rahmen meines Masters. Ich liebe die internationale Atmosphäre und inspirierende Umgebung hier.“  Sein Ziel ist es, den Master zuhause in Amsterdam fertig zu studieren und anschließend seinen Doktor am MPI in Kooperation mit der Universität zu Köln zu machen. „Für mich ist Alternsforschung die Chance länger in guter Gesundheit zu leben. Chance ist das richtige Wort hier. Wenn man länger gesund ist, eröffnen sich dem Leben ganz andere Möglichkeiten. Wenn du Freude an deiner Arbeit hast, kannst du über das Rentenalter hinaus arbeiten, du kannst Sportlich im hohen Alter betreiben, du bist generell  in einer besseren körperlichen und geistigen Verfassung. Es ist fantastisch, Teil dieser spannenden Forschung zu sein und für eine gesündere Zukunft zu arbeiten.“  

Eine andere Forscherin aus den Niederlanden, Thirza, gesellt sich zur Diskussionsrunde zum Forschungsstandort Köln. Thirza macht ihren Doktor am Transregionalen Sonderforschungsbereich Patterns in Soil-Vegetation Atmosphere-Systems. Dieses Forschungsbereich ist eine Kooperation zwischen der RWTH Aachen, der Universität Bonn, dem Helmholtz Forschungszentrum Jülich und der Universität zu Köln. „Es ist aufregend, ein Teil dieses Forschungs-Drehkreuzes in Köln zu sein. Ich bin an der Graduate School  des transregionalen Sonderforschungsbereichs und an der Graduiertenschule der Geologischen Wissenschaften der Uni Köln eingeschrieben. Dies ermöglicht  es mir, von beiden Einrichtungen und Infrastrukturen für meine Forschung zu profitieren. Wenn es mir an einem Tag mal zu viel wird, dann spiele ich Musik im Orchester der Universität, dem Collegium Musicum. Ich bin wirklich glücklich hier und genieße die Freiheit und Unabhängigkeit als Nachwuchswissenschaftlerin in Köln.“