zum Inhalt springen

Internationale Professorenschaft: Ein Gewinn für alle!

Die Universität zu Köln fördert kontinuierlich Internationalisierung in Forschung, Lehre und Verwaltung. 2013 wurde zur Förderung des internationalen Lehrkörpers das International Faculty Programm (IFP) eingeführt. Dank des Programms können etablierte WissenschaftlerInnen der Universität ForscherkollegInnen aus dem Ausland, mit denen sie bereits seit Jahren in enger Kooperation arbeiten, einladen, über einen Zeitraum von zwei Jahren mehrere Wochen im Jahr an auf dem Kölner Campus in Projekten zu arbeiten und Teil der Professorenschaft zu sein. Mit 18 Teilnehrmerinnen aus der ganzen Welt seit Beginn ist das Programm sehr beliebt und ist ein gegenseitiges Profitieren für Wissenschaftler und Universität.

Wir sprachen mit Dana Small, Professorin in Psychiatrie der Yale Medical School, stellvertretende  Direktorin des John B  Pierce Laboratory und aktuell Mitglied der Forschungsgruppe im Bereich Altersassoziierte Erkrankungen und Dr. Christina Elger, Koordinatorin des Programms an der Universität.

Dr. Christina Elger (Mitte) im Gespräch | Photo: UzK

Frau Elger, was ist das International Faculty Programm?

Das International Faculty Programm ist eine tragende Säule der universitären Internationalisierungsstrategie. Ziel ist es, herausragende internationale WissenschaftlerInnen , die bereits hervorragend in der Forschung mit hiesigen ForscherInnen kooperieren und somit zur Exzellenz in der Forschung aktiv beitragen, an die Universität zu binden. Sie arbeiten mindestens zwei Jahre an der Universität und tragen so auf unterschiedliche Art und Weise zu Forschung und Lehre an der Uni Köln bei. 

Professorin Dana Small | Foto: Frank Poole

Frau Professor Small, die Universität zu Köln freut sich, Sie an Board zu haben als International Faculty Mitglied. Was sind Ihre Forschungsinteressen und mit wem kooperieren Sie hier an der Uni Köln?

Mein Labor untersucht Geschmack, Duftstoffe und Ernährung mit dem Einsatz der Neuro-Bildgebung-Techniken. Der Fokus meiner aktuellen Forschung liegt auf den Auswirkungen der modernen Nahrungsumgebung auf unsere Gesundheit und die Physiologie. In Kooperation mit Jens Brüning und Marc Tittgemeyer unternehmen wir einen klinischen Versuch, um die Auswirkungen einer hohen Zufuhr von Fett auf die Gehirnfunktionen und die Wahrnehmung zu untersuchen. Ein Großteil der Untersuchungen wird von Alexandra DeFeliciantonio und Geraldine Coppin, zwei Postdocs, die ihre Zeit zwischen der Arbeit in Yale und der am Max Planck Institut für Stoffwechselforschung in Köln aufteilen.  

Ihre Forschung deckt eine Kombination aus den Feldern Neuropsychologie, Neurobildgebung, Genetik, Physiologie und Psychophysik ab.  Können Sie für uns ein aktuelles Forschungsprojekt beschreiben, das die gesellschaftlichen Fragestellungen von heute berührt?

Natürlich. Die Kooperation hier in Köln ist ein gutes Beispiel. Die vorherige Forschung in meinem Labor in Yale hat gezeigt, dass fettleibige Individuen eine gleichgültige Reaktion des Hirns auf appetitliche Nahrung auslösen. In der aktuellen Forschung in Köln untersuchen wir die aufgestellte Hypothese, dass diese gleichgültige Hirnreaktion ausgelöst wird durch sehr fette Ernährung unabhängig vom Körpergewicht. Wir versuchen außerdem die Konsequenzen der Hirnfunktionen in der Adaptierung des Gehirns zu charakterisieren. 

Spitzenforschung im Labor: Professorin Dana Small | Foto: Frank Poole

Was treibt Sie am Meisten in Ihrer Forschung an? 

Ich war schon immer fasziniert von unserem Gehirn. Jüngste Forschungsergebnisse haben ergeben, dass Ernährung eine äußerst schädliche Wirkung auf die Funktionen unseres Gehirns haben kann, die zu kognitiver Beeinträchtigung und sogar zu Demenz-Risiken führt.  Es ist ein Privileg ein so interessantes Feld zu erforschen, das außerdem einen wichtigen Beitrag zum allgemeinen Gesundheitswesen leistet.

Wie profitieren junge WissenschafterlInnen und StudentInnen an der Uni Köln von einem Programm wie dem International Faculty Programm?

Professorin Dana Small:

Um unsere Forschung an der Uni Köln aufnehmen zu können, haben wir die Infrastruktur und lokale Expertise aufgebaut, um Neuro-Bildgebung-Studien im Bereich Ernährung durchführen zu können. StudentInnen der Universität haben somit die Möglichkeit, in diesem jungen Forschungsgebiet zu forschen.

Dr. Christina Elger:

StudentInnen profitieren enorm von der internationalen Professorenschaft an der Universität. Es ist sehr bereichernd, wenn ein Dozent einen internationalen Hintergrund hat, neue Erkenntnisse in internationaler Spitzenforschung in seinem Feld weitergibt, z.B. in Form einer Doktorandenbetreuung, oder aber man profitiert vom internationalen Netzwerk der Uni.

Würden Sie das International Faculty Programm weiterempfehlen an internationale Kolleginnen und warum?

Professorin Dana Small:

In jedem Fall. Der Austausch von Ideen und bestehender Infrastruktur ist ein klarer Vorteil für alle beteiligen Kooperationspartner. Es öffnen zudem Türen für zukünftige Kooperationen, indem NachwuchswissenschafterlInnen neue Kontakte zur Verfügung stehen, um im Ausland zu forschen. 

Dr. Christina Elger:

Die Mitglieder des International Faculty Programms sind im Allgemeinen schon sehr gut in der Uni vernetzt durch ihre Kooperationspartnerschaft. Das Programm erlaubt es ihnen offizieller Teil des Lehrkörpers zu sein und alle Einrichtungen auf dem Campus zu nutzen, sich mit dem Forschungspartner auszutauschen und die Forschung zu vertiefen während Ihrer Aufenthalte in Köln. Es ist ein privilegierter Status, der über den eines Gastwissenschaftlers hinausgeht, da sie über eine längere Zeit mit der Uni Köln verbunden sind. Das Welcome Center des International Office hält viele wertvolle Informationen zum Aufenthalt in Köln bereit und steht für alle Fragen in Sachen Logistik und Administration offen. Die Uni Köln ist stolz darauf, Top-Wissenschaftler aus der ganzen Welt nach Köln zu holen, um somit die Internationalisierung in Forschung und Lehre weiter voranzutreiben. Sozusagen eine Win-Win-Geschäft.