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Foto: Nina Grützmacher

 

Über Facebook zur Summer School Indien - Ein Sommer der besonderen Art

Den Sommer in Indien verbringen? Wieso nicht! Reisen als Hobby haben viele Menschen, aber meistens hört man als Zielländer eher Australien, Kanada oder  auch mal Thailand. Indien ist dagegen eine besondere Art Abenteuer. Auf eigene Faust in dieses  Land zu reisen, hätte ich mir nie zugetraut. Daher war das Angebot der Summer School „Call of Sages to the Lap of Himalayas“, die durch das International Office und das Verbindungsbüro der UzK in Neu-Delhi in Zusammenarbeit mit der NGO Ecopath gleich an mehreren Orten, nämlich in Delhi, Dehradun, Anjanisain und Haridwar angeboten und durchgeführt wird, genau die richtige Möglichkeit. Nachdem ich das Angebot über die Facebook-Seite des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) entdeckt hatte, schrieb ich eine kurze Bewerbung an das International Office und wartete gespannt auf die Antwort. Ein paar Wochen später erhielt ich sie – ich war dabei!

Ein Bericht von Nina Grützmacher, Studentin Biological Sciences (Master of Science) an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät.

Das meistgenutzte Verkehrsmitteln in Indien: die Rikscha. Foto: Elena Erdmann

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Ein Trip nach Indien hört sich spannend an und ist auf jeden Fall eine große Herausforderung. Jedoch muss man bedenken, dass man nicht einfach in ein anderes EU-Land reist. Indien ist ein Schwellenland und der Lebensstandard ist deutlich anders  als in den meisten westlichen Ländern. Daher war eine gute Vorbereitung auf die Summer School empfehlenswert. Zum einen sollte man auf jeden Fall seinen Impfschutz überprüfen lassen, da die hygienischen Bedingungen nicht vergleichbar mit Deutschland  sind. Zudem schadet es nicht, vor dem Flug die Reiseapotheke aufzustocken. Insektenschutz ist genauso wichtig wie Sonnenschutzmittel und Desinfektionsmittel für die Hände .

Nicht nur Autos begegnen einem auf den Straßen Neu-Dehlis. Foto: Nina Grützmacher

Kulturschock? Auf jeden Fall!

Gleichzeitig mit einigen anderen Teilnehmerinnen der Summer School kam ich nachts in Neu Delhi an. Zwar war in Deutschland auch gerade Sommer und ich hatte auch hohe Temperaturen erwartet, jedoch war die Ankunft in Indien ein kleiner Schock. Neben heißen Temperaturen von über 35°C, war die Luftfeuchtigkeit sehr hoch, was für mich sehr ungewohnt war. Doch das war nicht der einzige Kulturschock in dieser Nacht. Wir nahmen uns zwei Taxis, um zu unserem Hotel zu kommen und lernten den indischen Verkehr kennen: Ampeln, Fahrstreckenbegrenzungen oder andere Verkehrsregeln scheinen kaum Berücksichtigung zu finden. Jeder fährt wie er will und die Hupe dient als Zeichen, dass man überholen, vorbei fahren oder abbiegen will. Was für jeden Deutschen wohl Chaos bedeuten würde, funktioniert jedoch richtig gut in Indien. Und was man sonst auch nie in Deutschland sehen würde: Elefanten, die einem in der Stadt entgegen kommen.

 

Kurze Stärkung: Indisches Essen ist einfach lecker! Foto: Nina Grützmacher

Reis, Reis, Reis…

Was man tun sollte, wenn man in Indien ist, ist definitiv das indische Essen zu probieren. Sicher waren schon Viele in Deutschland in einem indischen Restaurant, aber das ist kein Vergleich! Man sollte zwar aufpassen, wenn man Schärfe nicht gut verträgt, aber das indische Essen ist wirklich empfehlenswert und auch vielfältig! Außer Reis sind auch Kartoffeln und die verschiedensten Gemüsesorten beliebte Nahrungsmittel. Wer jedoch bekennender Fleischesser ist, muss aufpassen, da weltweit die meisten Vegetarier in Indien leben. Viele Restaurants bieten nur vegetarisches Essen an und selbst große Hamburger-Ketten haben manchmal nur fleischlose Kost im Sortiment.

Vorlesungen, Diskussionen und Ausflüge. Volles Programm!

Über zwei Wochen verteilt wurden uns viele interessante Themen wie Politik, Geschichte, Religion und Umwelt über Indien näher gebracht. Dafür waren extra ProfessorInnen und Mitglieder von Non-Profit Organisationen eingeladen worden, die uns all unsere Fragen ausgiebig beantworteten. Dazu gab es noch einige Ausflüge zu interessanten Orten wie Rishikesh – die Hauptstadt des Yoga. Der wohl atemberaubendste Ort für mich war jedoch Anjanisain. Wir verbrachten vier Tage in einem Ashram im Himalaya-Gebirge, wo man all seinen Stress und seine Sorgen vergessen konnte. Nach einer Yogastunde in der Früh, besuchten wir anschließend eine Schulklasse und sangen mit den Schulkindern verschiedene Lieder. Zum Mittag- und Abendessen gab es Gerichte aus selbstangebautem Obst und Gemüse und nachmittags konnte man den unendlich weiten Blick über das Himalaya Gebirge genießen.

Jeden Morgen konnten wir mit einer Schulklasse zusammen singen und Musik machen. Foto: Nina Grützmacher
Die Yoga-Hauptstadt am Ganges: Rishikesh. Foto: Nina Grützmacher

Definitiv eine Lebenserfahrung!

Die Summer School war eine tolle Möglichkeit, einen ersten Einblick in die indische Kultur zu gewinnen und ich weiß, das wird  nicht meine letzte Reise in dieses außergewöhnliche Land sein. Man lernt vieles mehr zu schätzen, was einem als selbstverständlich in Deutschland vorkommt. Die Sprache, die Geschichte und die ganze Kultur haben mich so beeindruckt, dass ich mich freuen würde, wenn ich je wieder die Möglichkeit bekomme, nach Indien reisen zu können. Und dann definitiv auch länger als zwei Wochen!

Der Sonnenuntergang im Himalaya. Foto: Nina Grützmacher

Wollen Sie auch einen besonderen Sommer erleben?

Die Summer Schools im Ausland sind Kurzzeitprogramme der Universität zu Köln an internationalen Partnerhochschulen, die den Kölner Studierenden über einen mehrwöchigen Auslandsaufenthalt die Möglichkeit bieten, einen Einblick in ein Fachgebiet oder/und einen Kulturkreis während der Semesterferien zu gewinnen. Angebote in Indien, den USA und China finden Sie hier. Ab Januar bewerben für 2016!