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Summer Schools der Fakultäten

 

Wiso Summer School 2015 in Indien (Symbiosis International University)

Erfahrungsbericht über die Summer School an der Symbiosis International University vom 12. bis zum 27. März 2015 in Pune, Indien

Am Vormittag des 12.03.2015 trafen wir alle teilnehmenden Studenten der Summer School am Airport in Mumbai wieder. Viele von uns sind bereits im Voraus nach Indien geflogen, um das Land zu erkunden und kennenzulernen.

Freundlich wurden wir von unserer Betreuerin Fr. Zenner empfangen. Ein Bus-Shuttle der SIU holte uns vom Flughafen ab und fuhr uns zu unserem Campus in das ca. 120 km entfernte Pune.
Am 13.03.2015 begann die Summer School mit einer traditionellen und herzlichen Begrüßung der Mitarbeiterinnen des International Office. Am gleichen Tag begannen auch die Vorlesungen/Workshops. Die Programmpunkte endeten circa täglich um 17/18 Uhr. Neben den spannenden Vorlesungen der ersten Wochen (u.a. „India from the perspective of Media & advertisements“, „Women & Grassroot Innovations“, „Vocational Education“), haben wir noch einen „Cultural Heritage walk“ unternommen und NGOs besucht.
Für das Wochenende wurde ein Ausflug nach Matheran geplant. Der Bergort, den wir mit einer zweistündigen Toy-Train Fahrt erreicht haben, befindet sich etwa 700 Meter über dem Meer und gilt als Erholungsort in Maharashtra. Die weiten Blickmöglichkeiten der Aussichtspunkte waren bezaubernd und eindrucksvoll.

Die zweite Summer School Woche bestand ebenfalls aus einem Mix aus Vorlesungen und außeruniversitären Aktivitäten und Besichtigungen. Sehr spannend war die Vorlesung über Indian Economics und Basic Hindi.
Der Besuch eines Dorfes außerhalb des Stadtkerns und die Besichtigung einer indischen Farm gaben uns verschiedenste Eindrücke darüber, wie die Menschen dort leben und arbeiten. Wir wurden zu einer Familie in ihr Haus eingeladen und bekamen ein leckeres Mittagessen zubereitet. Auf der Farm wurde uns erklärt, wie der Obst- und Gemüseanbau betrieben wird und wir bekamen dort auch ein leckeres Essen.
Lustig und spannend waren auch die Workshops des indischen Tanzes und der Malerei nach Warli-Art.
Am 27.03.2015 wurden wir auf eine festliche Art mit Tänzen, Vorträgen und einem traditionellen Essen verabschiedet und bekamen ein Zertifikat überreicht.

Zusammenfassend lässt sich aus meiner Sicht sagen, dass die Summer School 2015 an der SIU eine wunderschöne Erfahrung mit vielen kulturellen Eindrücken war und die Summer School sehr zu empfehlen ist.

Christian Hofmeister

 

Wiso Summer School 2014 in Indien (Symbiosis International University)

Erfahrungsbericht über die Summer School an der Symbiosis International University vom 17. bis zum 28. März 2014 in Pune, Indien

Zwei aufregende Wochen an der Symbiosis International University in Pune, Indien, liegen nun hinter uns – die Zeit ist wirklich schnell vergangen und zugleich haben wir so viel erlebt! Als Teilnehmerin an der Summer School im März 2014 möchte ich im Folgenden von meinen Erfahrungen in diesem faszinierenden Land berichten.

Die Symbiosis International University (SIU) ist eine renommierte private Universität in Pune, dem „Oxford of the East“, wie die Universitätsstadt genannt wird. Die 1971 gegründete Universität verfügt über ein breites Kursangebot an vier Standorten in Indien. Die SIU zeichnet sich – wie bereits der Name der Hochschule verrät – insbesondere durch ihr hohes Maß an Internationalität aus. Dies umfasst neben der besonderen Offenheit gegenüber ausländischen Studenten auch die Organisation von Study Programs wie unserer Summer School. Somit konnten wir uns über eine ausgezeichnete, erfahrene Betreuung vor Ort freuen.

Das Programm der Summer School war sehr bunt gemischt und gut konzipiert. Alle Professoren erschienen kompetent, wenngleich methodische Unterschiede in Forschung und Lehre auffielen. Neben spannenden Vorlesungen über Wirtschaft, Politik, Geschichte und Kultur des Landes wurde auch ein Workshop über die verschiedenen Formen des indischen Tanzes und dessen Bedeutung in der Gesellschaft durchgeführt. Dabei kam auch der Spaßfaktor nicht zu kurz: Zum Abschluss des Workshops wurden wir selbst zum Bollywood-Dance aufgefordert. Auch beim Workshop „Indian Cooking“ ging es fröhlich zu. Wie immer war das Essen sehr lecker, aber ein bisschen zu scharf.

Kontakt zu indischen Studenten haben wir insbesondere bei der gemeinsamen Bearbeitung einer Fallstudie bekommen. Unsere Aufgabe: Wir möchten indischen Modeschmuck nach Deutschland exportieren und dort verkaufen. Das interkulturelle Arbeiten war hilfreich und spannend. Unterschiedliche kulturelle und akademische Hintergründe haben sich bemerkbar gemacht und auf beiden Ebenen konnten wir voneinander lernen.

In besonders guter Erinnerung sind mir darüber hinaus auch die verschiedenen Exkursionen in der Umgebung von Pune geblieben. Neben einem Besuch bei TATA Motors, dem größten Automobilhersteller Indiens, haben wir auch ein Dorf kennengelernt. In Phaltan Village haben wir uns intensiv mit der landwirtschaftlichen Entwicklung Indiens auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang wurden uns zunächst einfache Technologien erklärt, die in der Landwirtschaft angewendet werden, um die Ernte ertragreicher ausfallen zu lassen und das alltägliche Leben auf dem Land zu vereinfachen. Anschließend haben wir eine kleine Farm besucht, auf der die angesprochenen Technologien verwendet wurden.

Wir haben versucht, uns mit Händen und Füßen und den wenigen Worten, die wir noch aus der Vorlesung „Basic Hindi“ in Erinnerung hatten, mit den Dorfbewohnern und Feldarbeitern zu kommunizieren – leider mehr schlecht als recht, aber ein strahlendes Lächeln erkennt man nun mal überall auf der Welt.
Viel gelächelt und gelacht haben wir auch während des Holi-Festes. An diesem besonderen Tag begrüßen die

Inder mit intensiven, bunten Farben den Frühling. Man bewirft sich gegenseitig mit Farbpulver, malt anderen Gesicht und Kleidung an und wünscht sich ein „Happy Holi“. Es war toll, diesen besonderen Tag miterleben zu dürfen.

Das schönste Erlebnis war für mich jedoch ein abendlicher Ausflug im Rahmen des Programms in einen Park, in dem kleine Attraktionen wie zum Beispiel ein Puppenspiel zur Unterhaltung der Besucher vorgeführt wurden. Zufällig fand an jenem Abend auch eine Hochzeitsfeier in dem Park statt, zu der die Hochzeitsgesellschaft uns bereitwillig einbezogen hat. Wir sind auf viele nette Menschen gestoßen, die interessiert an unserer Herkunft waren und uns ebenso ihre Kultur zeigen wollten. So haben wir mit vielen Frauen und ihren Kindern getanzt, gelacht und Karaoke gesungen. Ein wirklich schöner Abend, der mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben wird!

Im Rahmen der Summer School haben wir zudem zwei Schulen besucht; eine Grundschule sowie eine Schule für geistig Behinderte. Die Schüler haben sich über die Gäste aus dem fernen Land gefreut und zahlreiche Fragen gestellt: „Welche Fächer werden bei euch in der Schule unterrichtet?“, „Was essen die Deutschen am meisten?“ und nicht zuletzt: „Wie gefällt es euch in Indien? Was fällt euch auf, was ist hier anders?“.

„Alles“, möchte man auf die letzte Frage antworten, doch das hätte die Kinder wohl kaum zufrieden gestellt. Aber trotzdem ist dies mein Eindruck von Indien. Es ist ein Land, das anders ist, als alles, was ich zuvor kennen gelernt habe. Ein Land mit einer Kultur, die so reich ist, dass sie für Außenstehende kaum zu begreifen ist; hier denke ich besonders an das Kastensystem und den Hinduismus. Ich habe Indien als ein Land kennengelernt, das noch immer auf der Suche nach einer gemeinsamen Identität zu sein scheint, hin- und hergerissen zwischen Tradition und Moderne, resultierend aus dem westlichem Einfluss. Ein Land, das in den letzten Jahren einen Wirtschaftsboom erlebt hat, der seinesgleichen sucht und womöglich nur mit China vergleichbar ist. Und trotzdem ist das Stadtbild der überfüllten Straßen Indiens geprägt von Armut und Leid. Oft habe ich mich gefragt, wie Indien sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entwickeln wird; nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in kultureller Hinsicht.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir einen derart intensiven Einblick in die indische Kultur erhalten durften. Ich bin überzeugt davon, dass wir weitaus mehr miterlebt haben als ein Tourist in zwei Wochen sehen kann. Es war ein toller Aufenthalt, der meinen Horizont enorm erweitert hat und für mein weiteres Leben prägend sein wird.

Britta Tonnätt